Zwangserkrankungen in Zeiten von Corona
In Deutschland leben viele Menschen mit Zwangserkrankungen und sind in Therapie. Die häufigste Zwangserkrankung ist der Waschzwang. Menschen mit einem Waschzwang waschen sich teilweise über 60 mal am Tag die Hände und wechseln öfter am Tag ihre Kleidung. Außerdem ist ihre Wohnung pedantisch sauber, sie halten zu jedem Abstand und desinfizieren so gut wie alles, was gerade in ihrer Nähe ist. Diese Menschen wollen sich vor Bakterien, Viren und oder Schmutz schützen.
Vor Corona war dieses Verhalten für Außenstehende meist sehr merkwürdig. Jedoch ist dieses Verhalten nun auch für Außenstehende der Alltag. Das verwirrt viele Erkrankte. Durch die Angst, Corona zu bekommen, verstärkt sich in vielen Fällen der Waschzwang und Personen, die unter einem Ordnungs-oder Kontrollzwang leiden, können einen Waschzwang entwickeln. In manchen Fällen trauen sich die Menschen mit einem Waschzwang nicht mal mehr vor die Tür. Durch Corona wird auch die Therapie der Zwangserkrankten unterbrochen, da es ihnen schwer fällt, ihr Verhaltensmuster zu ändern. Aber manche empfinden Corona auch als Paradox, da sie denken, dass sie nun „normal” sind. Denn die Gesellschaft tut es ihnen aufgrund von Corona mit dem Verhalten gleich.