Besuch vom Hospiz im PP Kurs der 9ab
Hallo und herzlich Willkommen zurück auf unserer Online-Schülerzeitung, die Herbstferien sind vorbei und wir sind zurück.
Heute war ich beim Unterrichtsbesuch der Hospizleiterin Frau Klaas im Philosophiekurs der 9a und 9b von Frau Karthaus dabei. Die Klasse hat sich mit der Unterrichtsreihe ,,Sterben und Tod“ beschäftigt und sich im Voraus einige Fragen überlegt.
Was ist ein Hospiz?
Viele Fragen sich jetzt sicherlich was überhaupt ein Hospiz ist! Ein Hospiz ist eine Einrichtung für Schwerkranke, deren Krankheit nicht geheilt werden kann, wo sozusagen eine Sterbebegleitung angeboten wird. Ein Hospiz darf minimal 8 Zimmer besitzen und maximal 16 Zimmer. Im ganzen Kreis Wesel gibt es nur ein Hospiz, im Jahr 2023 werden noch einige Hospize fertig gebaut. Es wird vom Staat überprüft, ob überhaupt ein Hospiz notwendig ist und angeboten werden kann. Der Aufenthalt im Hospiz wird 95% von der Krankenkasse übernommen und die restlichen 5% werden durch Spenden ( diese betragen im Jahr 70000-80000€) finanziert.
Wie ist die Arbeit im Hospiz?
Frau Klaas hat sich dazu bereit erklärt, uns einige Dinge über sich und das Hospiz in Rheinberg zu erzählen. Sie wurde 2005 examiniert und hat zuvor 5 Jahre im Krankenhaus als Krankenschwester gearbeitet. Im Krankenhaus gab es immer weniger Pflegekräfte und Personal, weshalb sie sich nach einer Arbeit umgesehen hat, in denen sie den Bewohnern besser gerecht werden konnte und sie sich anschließend umorientiert hat. Mittlerweile arbeitet sie seit 14 Jahren im Hospiz und konnte sich hocharbeiten, dass sie nun auch die Hospizleiterin und Pflegeleiterin ist. Es arbeiten 20 Mitarbeiter im Hospiz in Rheinberg, leider ist es tatsächlich so, dass mehr Frauen als Männer in diesem Beruf arbeiten. 24 Stunden ist eine Pflegekraft im Hospiz, sodass die Bewohner nicht alleine sind. Es gibt drei Schichten, einmal die Frühschicht von 7-13 Uhr, dann die Mittagschicht von 13-21 Uhr und zuletzt noch die Nachtschicht von 21-7 Uhr.
Wie ist es für die Mitarbeiter, im Hospiz zu abeiten?
Frau Klaas sieht das Leben nun anders, sie schiebt nichts mehr auf die lange Bank, sondern versucht alles direkt umzusetzen. Außerdem sagte sie, dass sie in denselben Umständen auch ins Hospiz gehen würde, wenn es einmal nötig sein sollte.
Die Mitarbeiter gehen mit einem guten Gefühl nach Hause, da die Bewohner und Angehörigen sehr dankbar dafür sind, dass sie da sein dürfen. Mitarbeiter können mit dem Tod von Bewohnern umgehen, da sie sich für diesen Beruf entschieden haben. Natürlich gibt es Bewohner, die man gemocht hat, wegen der Sympathie es ist dann auch ein bisschen traurig.
Wie ist das Leben im Hospiz für die Bewohner?
Um überhaupt ins Hospiz zu kommen, muss ein Antrag an die Krankenkasse gestellt werden, diese entscheidet dann, wer angenommen wird. Verfügbar sind 10 Zimmer, die eigentlich immer wegen der oben genannten Umstände besetzt sind, weshalb es auch eine Warteliste gibt. Bewohner dürfen kleine persönliche Dinge mitbringen, auch Haustiere sind erlaubt, solange man sich selber um die Tiere kümmern kann.
Das Hospiz ist christlich, jedoch werden alle Menschen mit verschiedenen Glaubensrichtungen angenommen, sollte der Wunsch bestehen bei einem Gottesdienst teilzunehmen wollen, kann jederzeit ein Pastor angerufen werden, oder um die Ecke des Gebäudes befindet sich ein Altenheim mit einer Kapelle, die die Hospizbewohner nutzen können.
In der Coronazeit durfte das Hospiz seine eigenen Regeln aufstellen. Sie haben Besuche erlaubt, aber haben regelmäßig getestet . Es kam auch zu positiven Fällen, aber von den Mitarbeitern wurde dies direkt gemerkt, so konnte direkt gehandelt werden, indem sie Isoliert worden sind.
Wie wird im Hospiz mit dem Tod von Bewohnern umgegangen?
Wenn jemand stirbt, bleibt derjenige erstmal im Zimmer, dieses wird hergerichtet, damit sich Angehörige verabschieden können und derjenige selber auch vom Zimmer. Es gibt eine Frist von 24-36 Stunden, in der der Verstorbene im Zimmer bleiben kann. Die Bestattung muss von den Angehörigen übernommen werden.
Es gibt einige Rituale für Verstorbene, alle Bewohner dürfen sich in einem Buch eintragen und die Angehörigen werden darum gebeten, ein Foto aus schöneren Zeiten mitzubringen. Seit diesem Jahr kriegt jeder Besucher einen Stein, auf dem der Name aufgeschrieben wird, und an einem bestimmten Tag fährt das Team zum Rhein und legt die Steine dann dort aus.
Falls der Besuch dein Interesse geweckt hat und du auch gerne im Hospiz arbeiten möchtest, ist eine mittlere Reife und eine dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester bzw. Krankenpfleger notwendig. Man kann übrigens auch ein Schülerpraktikum im Hospiz in Rheinberg machen! Sie freuen sich dort auf eure Anmeldung.