Ratgeber

Beweg dich gesund!” Ein Gastbeitrag von Judith Schutte, Teil I

Für die einen ist Sport eine wichtige Freizeitbeschäftigung, zum Spaß oder um dem Alltag zu entfliehen, für die anderen ist Sport eine Qual oder irrelevant. Wie Studien gezeigt haben macht fast jeder zweite Deutsche kaum oder gar keinen Sport mehr. Jedoch hört und liest man heutzutage überall, dass sportliche Betätigung wichtig und fördernd für die Gesundheit ist. Doch stimmt das überhaupt? Und wenn ja, welche Auswirkungen hat regelmäßige sportliche Betätigung auf den Körper und die Psyche? Wie wichtig ist Sport für unsere Gesundheit? Und kann Sport dem Körper auch schaden? Auf diese und weitere Fragen werde ich im Folgenden eingehen, da gerade jetzt zum Jahreswechsel dies für viele relevant sein kann, die den Vorsatz haben, im neuen Jahr mehr Sport zu betreiben oder abzunehmen.

Warum sollte ich Sport treiben, anstatt den Abend entspannt mit einer Tüte Chips vor dem Fernseher zu verbringen? Durch gezielten Sport kann man Zivilisationskrankheiten, wie Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes, Osteoporose, Übergewicht oder sogar Krebs vorbeugen. Sportlich inaktive Personen haben im Vergleich zu sportlich aktiven ein deutlich erhöhtes Risiko an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken. Das liegt daran, dass die bewusste sportliche Betätigung die typischen Risikofaktoren, wie hohe Blutfett- und zuckerwerte, Übergewicht oder Bluthochdruck mindert. In Deutschland sind ca. 6,5 Millionen Personen an Typ 2 Diabetes erkrankt, bei Ihnen können Kohlenhydrate, die durch die Nahrung aufgenommen werden, nicht verwertet werden. Das liegt an einem Mangel von Insulin, wodurch der Zucker nicht verarbeitet werden kann und somit der Blutzuckerspiegel stark erhöht ist. Regelmäßige körperliche Aktivität hat positive Auswirkungen auf die Blutzuckerregulation, was das Risiko an Diabetes zu erkranken oder die Auswirkungen der Krankheit mindert. Diabetes ist weltweit eine der fünf häufigsten Todesursachen. Sport festigt und stärkt aber auch die Knochen, wodurch er dazu beiträgt Osteoporose, also den Abbau von Knochen und Knochengewebe, zu verringern. Vor allem im Alter und bei Frauen nach der Menopause ist das Risiko an Osteoporose zu erkranken erhöht, weshalb regelmäßige Aktivität zu empfehlen ist. Es sollte uns allen bewusst sein, dass mangelnder Sport und ungesunde Ernährung zu Übergewicht führen können und Übergewicht oben genannte Krankheiten als Folge haben kann. Sport allein hilft bei Übergewicht nur die Folgen zu vermindern, doch um abzunehmen muss man sein Ernährungsverhalten anpassen. Die zweithäufigste Todesursache in Deutschland ist Krebs, dieser gilt in vielen Fällen als unheilbar oder unvermeidbar, jedoch gibt es Hinweise darauf, dass körperliche Aktivität als Schutzfaktor wirken kann. Bewegung aktiviert die Verdauung, wodurch giftige Stoffe weniger auf den Darm wirken können, was somit das Risiko für Darmkrebs verringert. Sport hilft auch bei der Rehabilitation von Tumorpatienten.

Sport trägt aber nicht nur zur Verminderung von Krankheiten bei, sondern auch zur Stärkung des Immunsystems und Verbesserung von Alltagsleiden. Unser Immunsystem ist zuständig für die Abwehr von bakteriellen und viralen Infekten und kann durch leichte bis mäßige sportliche Betätigung gestärkt werden. Zu intensives Training kann das Immunsystem schwächen und sich somit negativ auswirken, was auch als “Open-Window-Phänomen” bezeichnet wird. Heißt also, dass nach zu intensiver Betätigung eine immunologische Lücke entsteht, die zur vermehrten Feststellung von Infektionskrankheiten führt. Fast jeder von uns hat schonmal über die typischen Alltagsleiden, wie Rückenschmerzen, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen oder Bauchschmerzen geklagt. Sie werden als psychosomatische Symptome bezeichnet, da es schwierig ist eine organische Ursache zu finden. Es ist bewiesen, dass regelmäßige sportliche Betätigung diese Leiden verringern kann…

Fortsetzung folgt!

Markus Gerber, Nicole Oberer, Uwe Pühse – “Beweg dich gesund! Ein praktischer Ratgeber für ein körperlich aktives Leben”

Warum ist Sport wichtig für die Gesundheit? | gesundheit.de

Trainingsgrundregeln: Wann Sport der Gesundheit mehr schadet als nützt – WELT

Psychotherapie: Sport hilft bei psychischen Erkrankungen – DER SPIEGEL

Physical exercise in adults and mental health status findings from the Netherlands mental health survey and incidence study (NEMESIS) – PubMed (nih.gov)

Gesundheitsförderung durch Bewegung und Sport – Medizinische Informationen des DOSB (nuernberg.de)